Aufsetzen und Betreiben eines Onlineshops (Teil 2)

Im 1. Teil hatten wir uns mit den Vorarbeiten beschäftigt, die erforderlich sind, um einen Onlineshop erfolgreich starten und betreiben zu können. Im 2. Teil folgt nun der Schritt in die Onlinewelt.

onlineshop

Abstrakt gesehen ist ein Onlineshop eine Webseite, über die Sie Waren verkaufen. Deshalb sind neben den Regeln der Webprogrammierung (Syntax, Layout, Usability) auch die Komponenten Suchmaschinenoptimierung und Internetmarketing zu beachten, denn Sie müssen potentielle Kunden auf Ihr Angebot aufmerksam und möglichst zu Stammkunden machen. Und Sie müssen die online über Ihre Besucher gewonnenen Daten analysieren und entsprechend aufbereiten. Los geht’s!

Die Wahl der Plattform

Für Mittelständler und kleine Start-Ups bietet sich ein CMS mit einem dazugehörenden Shopmodul an. Dies kann Joomla oder Wordpress sein (wir empfehlen ersteres). Beide sind leicht zu administrieren, erfordern aber Grundkenntnisse bei der Personalisierung der Standardmodule (Templates, Shop). Entsprechend spezialisierte Agenturen können hier meist kostengünstig die gewünschten Anpassungen vornehmen.

Das Layout

Um dem Shopbesucher eine gleichbleibend angenehme Usability zu gewährleisten, muss die grafische Darstellung Ihres Shop so gestaltet sein, dass auf allen Endgeräten (Smartphone, Tablet, Laptop, Monitor) und unabhängig vom jeweils genutzten Browser (die wichtigsten sind Chrome, Safari, Firefox, Edge, Opera) die Anordnung von Überschrift, Text und Fotos identisch und die Navigation übersichtlich bleibt. Falls Sie über keinerlei Kenntnisse in der Webprogrammierung verfügen, werden Sie spätestens hier Hilfe benötigen.

Der Onlineshop wird mit Waren befüllt

Die Shopmodule der gängigen CMS verfügen über nahezu selbsterklärende Administrationstools, mit deren Hilfe Sie die einzelnen Artikel (Bezeichnung, Fotos, Produktbeschreibung) in den Shop einfügen. Wichtig: Es genügt nicht, nur auf der Startseite Ihres Shops (meist index.php) die Metatags für Keywords und Description zu vergeben. Wenn Sie zum Beispiel 100 Artikel im Onlineshop anbieten, sollten Sie jede Artikelseite passend zum Produkt mit den entsprechenden Keywords und der dazu gehörenden Beschreibung versehen. Dies ist wichtig, da die wenigsten Kunden nach Ihrem Shop, sondern nach dessen Waren suchen werden. Wer Sommerreifen einer bestimmten Marke kaufen möchte, muss von den Suchmaschinen nicht zwangsläufig zur Startseite des Shops geleitet werden. Für den Kunden ist es bequemer – und förderlich für den Verkaufsprozess – wenn er direkt auf die Seite mit dem gesuchten Artikel gelangt. Zum anderen erzielen Sie so mittelfristig eine gewisse Streuwirkung, da Sie zu ähnlichen Suchphrasen des Users mehrere passende Angebote über die Suchmaschinen vorhalten.

Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM)

Um im Dschungel der millionenfachen Angebote des Internets überhaupt von Kunden gefunden zu werden, liegt ein großes Stück Arbeit vor Ihnen: Sie müssen Ihren Onlineshop so optimieren, dass Sie in der Ergebnisanzeige möglichst auf der 1. Seite gelistet sind. Google ermittelt diesen Koeffizienten aus einer Vielzahl von Faktoren, die Sie langfristig beeinflussen können. Dabei beginnt die Optimierung bereits vor dem eigentlichen Go-Live.
Wessen Layout keine mobilen Endgeräte berücksichtigt (responsives Design), wird von Google mit schlechteren Platzierungen bei der Anzeige der Suchergebnisse bestraft. Wer falsche Keywords oder irreführende Beschreibungen verwendet, ebenfalls.
Andersherum werden Sie von Google belohnt, wenn Sie über einzigartige Inhalte verfügen (Unique Content) – was bei einem Onlineshop schwieriger ist, denn oft bieten Händler hier identische Waren mit gleichlautenden Produktbeschreibungen an.
Flankiert wird die Suchmaschinenoptimierung durch das Suchmaschinenmarketing. Ähnlich der Werbung in einer Tageszeitung buchen Sie (zum Beispiel bei Google) Anzeigen zu bestimmten Suchphrasen, die der User eingibt. Folgend wird Ihre Werbung oberhalb der eigentlichen Suchergebnisse angezeigt. Aus Platzgründen verweisen wir auf die bereits weiterführend behandelten Themen Keywords und Onlinewerbeformen in unserem Blog. Wenn Sie mit uns einen Shop aufsetzen, werden wir mit Ihnen speziell für Sie geltende Möglichkeiten herausarbeiten.

Internetmarketing

Im Zusammenspiel Ihrer SEO- und SEM-Maßnahmen platzieren Sie Werbung für Ihre Produkte in anderen Onlinemedien, die von Ihrer Zielgruppe häufig besucht werden. Dies können Gastbeiträge in Onlineportalen sein, in denen Sie zu einem bestimmten Thema veröffentlichen und auf das jeweilige Produkt in Ihrem Shop verlinken. Mögliche weitere Formen bestehen in der sogenannten Bannerwerbung im Onlineauftritt eines Fachjournals oder im Regionalteil der Onlineausgabe Ihrer Tageszeitung. Über die Verlinkung gelangt der Besucher direkt auf das beworbene Angebot in Ihrem Shop.
Verlinkungen aus anderen Webauftritten zu Ihrem Shop haben ebenfalls Einfluss auf Ihre Position bei der Anzeige von Suchmaschinenergebnissen. Je höherwertiger eine Webseite von Google eingestuft wird, um so mehr profitieren Sie davon, wenn von dieser Seite auf Ihren Shop verlinkt wird.

Wenn der Shop online ist

Ihr Shop ist endlich online und die ersten Kunden haben bei Ihnen eingekauft? Glückwunsch! Nun erreichen Sie das nächste Level in Sachen Optimierung, denn mit jedem Besucher bzw. Kunden erhalten Sie neue Daten, die Sie analysieren und mit deren Hilfe Sie Ihren Shop in Sachen Sichtbarkeit für Suchmaschinen verbessern können. Dazu im folgenden Absatz „Datenanalyse“ gleich mehr.
Zunächst sollten Sie nicht vergessen, dass die Daten Ihres Shops regelmäßig gesichert werden müssen. Zum einen, weil Sie als Unternehmer gesetzlich dazu verpflichtet sind, gewisse Daten für bestimmte Zeiträume zu archivieren, zum anderen, weil es im Falle eines Falles notwendig sein kann, dass Sie den Shop wiederherstellen müssen (Hackerangriff, Festplattenschaden am Server).
Und nicht zu vergessen: In regelmäßigen Abständen werden Sie Updates Ihrer Shopsoftware installieren müssen. Dieser Prozess vollzieht sich zwar zumeist automatisch, jedoch sollten Sie vor jedem Update eine Komplettsicherung Ihrer Shopdaten vornehmen.

Datenanalyse

Die Analyse der Daten, die Sie täglich durch die Besucher Ihres Shops erhalten, verdienen besondere Beachtung: Sie können ermitteln, über welche Quellen Ihre Besucher zu Ihnen kommen. Zum Beispiel über Suchmaschinen, durch Klicks auf Werbebanner, durch das direkte Aufrufen Ihres Shops im Browser, durch Links aus Social-Media-Plattformen? Sie werden relativ schnell erkennen, wo Sie je nach gesetzten Präferenzen aktiv werden und optimieren müssen.
Den im laufenden Betrieb gewonnenen Daten kommt noch eine weitere Bedeutung zu: Sie können aus diesen Empfehlungen für Komplementärprodukte für Ihre Kunden erstellen (Kunden, die Spaghetti kauften, interessierten sich auch für Ketchup). Sie können für registrierte Kunden Personalisierungen mit besonderen Kaufempfehlungen und Sonderangeboten nur für Stammkunden generieren.
Je länger Ihr Shop online ist, um so größer ist die Datenmenge, mit deren Hilfe Sie zum Beispiel Keywords und Suchphrasen verfeinern und Produktseiten optimieren können.

Besucherzahlen

Die Besucherzahlen wollen wir etwas genauer betrachten: Sie wissen bereits, dass Sie ermitteln können, über welche Quelle die Besucher zu Ihnen kamen. Dies ist eine wichtige Stellschraube. Verlassen Sie sich nicht nur auf die Suchmaschinenoptimierung in der Hoffnung, Google wird Ihren Besuchern schon den Weg zu Ihnen weisen. Denn was passiert, wenn Google seinen Algorithmus ändert und der Besucherstrom versiegt?
Empfohlen wird ein Quellenmix. 50 Prozent Besucher über Google, die andere Hälfte über SEM-Maßnahmen sowie aus Social-Media-Aktivitäten (siehe unten).
Setzen Sie die Besucherzahlen ins Verhältnis zur Anzahl der Verkäufe eines jeden Monats (zum Beispiel 1.000 Besucher, 10 Verkäufe). Dieser Wert verrät Ihnen, dass jeder 100. Besucher bei Ihnen zu einem Verkauf führt und zeigt Ihnen, wie aktiv Sie mit Blick auf die jeweiligen Quellen im Detail werden müssen, um Ihren Shop – gerade in den ersten drei Jahren – stetig weiter zu entwickeln.
Und ermitteln Sie das Verhältnis aus Besucherzahl und Kunden mit Umsatz pro Monat (1.000 Besucher, 4.000 Euro Umsatz). Statistisch setzt also jeder Besucher 4 Euro in Ihrem Shop um. Analysieren Sie anschließend, bei welchen Besuchern kein Kauf erfolgte und worin die Gründe für den Abbruch liegen. Auch hier finden Sie genügend Potential zur Optimierung Ihres Shops und zur Steigerung der Umsatzzahlen.

Social Media

Sie sollten bereits mit dem Start Ihres Onlineshops einen entsprechenden Social-Media-Account einrichten. Dies kann eine Facebookseite sein, über die Sie Kontakt zu Ihren (potentiellen) Kunden halten. Vermeiden Sie es aber, den Facebook-Kanal nur als bloße Werbeseite zu verstehen. User reagieren schnell verärgert und wenden sich ab, wenn der Account mit täglich wiederkehrenden Sonderangeboten befüllt wird.
Sinnvoll ist es, ergänzende Informationen zu Ihrem Angebot zu liefern. Zum Beispiel lohnt es sich im Herbst auf den bevorstehenden Wechsel auf Winterreifen (um das Beispiel mal wieder aufzugreifen) hinzuweisen. Ein kurzer Text, der die Unterschiede zwischen Sommer- und Winterbereifung aufzeigt. Dazu die Verlinkung auf das entsprechende Angebot in Ihrem Onlineshop.
Oder noch besser: Ein kurzes, witziges Video. User mögen das und wenn es bei der Zielgruppe ankommt, werden diese Beiträge im Freundes- und Bekanntenkreis geteilt (empfohlen). Besonders gelungene Beiträge „gehen viral“, das heißt, sie werden so häufig weiterempfohlen, dass die Zugriffszahl auf den Beitrag schnell einige 100.000 betragen kann. Was sich dann auch in Ihren Besucher- und Umsatzzahlen bemerkbar machen dürfte.

Es gibt viel zu tun

Wenn Sie beide Teile dieses Beitrags gelesen haben, werden Sie erkannt haben, dass zum Aufsetzen und Betreiben eines Onlineshops viele Dinge zu beachten und noch mehr Dinge zu erledigen sind. Aber keine Bange: Sie glaubten ganz bestimmt nicht, dass Sie nach zwei Laufstunden im Wald ein Medaillenkandidat beim olympischen Marathon sein könnten?

Sie müssen sich zunächst nur auf Ihre Kernprozesse konzentrieren. Für alles andere können Sie sich Partner ins Boot holen, die Sie auf dem Weg zum Onlineshop mit dem erforderlichen Fachwissen begleiten. So handhaben Sie das ja auch in der Offline-Welt. Sie bringen Ihr Auto in die Reparatur, gehen zum Frisör, kaufen Kleidung und Nahrungsmittel. Sie nehmen Dienstleistungen in Anspruch, die Sie nicht selbst erbringen können.
Bezogen auf Ihren Shop könnten das zum Beispiel Layout-Fragen sein oder die Suchmaschinenoptimierung oder das Betreuen Ihres Social-Media-Kanals. Die Dienstleistungen werden in Art und Umfang vertraglich fixiert und münden in eine Monatspauschale, sind skalierbar und können jederzeit entsprechend den Erfordernissen Ihres Onlineshops neu angepasst werden.

Wenn wir bei Ihrem Online-Shop behilflich sein dürfen, sprechen Sie uns gerne an.

Wir freuen uns auf Ihr Projekt!

 

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