Suchmaschinenoptimierung: Entzauberung einer Raketenwissenschaft
Was haben Weihnachten und die Suchmaschinenoptimierung gemeinsam? Beide umweht der Hauch des Geheimnisvollen. Beiden wohnt eine gewisse Portion Magie inne. Und natürlich verknüpft man mit beiden große Erwartungen. Aber können diese überhaupt erfüllt werden? In Bezug auf Weihnachten können wir das nicht beurteilen, das fällt ganz klar ins Ressort des Weihnachtsmanns. Aber in Sachen Suchmaschinenoptimierung wagen wir uns am Jahresende an eine Entzauberung und räumen mit den verbreitetsten Irrtümern auf.
Backlinks sind die halbe Miete? Nö!
Es gibt SEO-Experten, die schwören auf Backlinks. Je mehr, desto besser und umso höher würde Google die Seite ranken. Aber so richtig beweisen lässt sich das nicht. Natürlich ist es hilfreich, Backlinks auf das eigene Angebot zu haben. Aber die Frage bleibt immer noch die nach der Qualität der Seiten, auf denen der Backlink gesetzt ist. Ist es das bekannte Portal, das thematisch mit dem verlinkten Webauftritt verwandt ist und eine Autorität unter den Nutzern darstellt oder handelt es sich – übertrieben formuliert - um die Schmuddelseite, deren Geschäftsmodell das Backlink-Spamming ist?
Das Kriterium ist also nicht die Menge der Backlinks, sondern deren Qualität und ob diese die Conversion steigern.
Adwords verbessern das Ranking? Nö!
In der SEO-Gemeinde hält sich hartnäckig das Gerücht, wonach Google im Ranking Webseiten bevorzuge, für deren Inhalte per Adwords geworben wird. Die Logik dahinter: Der Suchmaschinenriese belohne und motiviere auf diese Weise Unternehmen, Werbung bei Google zu schalten. Das aber verneint Google vehement mit dem Argument, der Algorithmus erfasse Adwords – unabhängig vom Auftragswert – nicht und somit lieferten gebuchte Adwords auch kein SEO-Signal für das Ranking.
Es ist also nicht das Ranking selbst, das durch Schalten von Adwords beeinflusst wird. Ein gewisser Effekt auf die Conversion Rate ist aber durch die bessere Sichtbarkeit der Seite nicht auszuschließen.
Keywords sind das entscheidende Kriterium? Nö!
Ein ebenfalls weitverbreiteter Irrtum: Keywords und deren optimale Verteilung im Seiteninhalt (Keyword Density) seien das entscheidende Kriterium zur Verbesserung des Rankings. Das mag in jenen Zeiten funktioniert haben, als die Herren Page und Brin im kalifornischen Mountain View ihre Suchmaschine an den Start brachten, heute beeinflussen diese Parameter das Ranking wenig bis gar nicht.
Laut Google stellen Keywords und Meta-Tags wie die Description lediglich eine Art Inhaltsverzeichnis der Webseite bzw. eine Zusammenfassung des Inhalts dar, und diese Punkte sind vor allem für Ihre Besucher wichtig. Je genauer sich der angezeigte Inhalt mit der eingegebenen Suche deckt, desto länger ist die Verweildauer des Besuchers, desto aktiver ist er und das wiederum sind Kriterien, die sich langfristig positiv auf die Position der Webseite in den Suchmaschinenergebnissen auswirken.
Social Media als SEO-Booster? Nö!
Unter vielen SEO-Fachleuten gelten Social Media-Aktivitäten als wahrer Booster für den Ranking-Faktor. Dabei haben laut Google Kommentare und Likes auf Facebook bzw. anderen sozialen Netzwerken keine Relevanz auf die Position einer Webseite in den Suchmaschinenergebnissen.
Was aber definitiv für ein Engagement in den sozialen Netzwerken spricht, ist die Möglichkeit, eigenen Content, wenn er denn den Usern gefällt, streuen zu lassen und über diese Viralität die Reichweite der eigenen Inhalte zu vergrößern. Das steigert die Bekanntheit und letztlich den Wiedererkennungsfaktor und führt zu höheren Click-through-Raten.
Google ändert seinen Algorithmus und die Welt geht unter? Hm...
Der größte aller SEO-Irrtümer aber ist der, dass die Welt untergeht, wenn Google seinen Pagerank-Algorithmus ändert. Oder es Anzeichen dafür zu geben scheint. Immer dann melden sich SEO-Experten aus allen Teilen des globalen Dorfes zu Wort. Es folgen meist halbgare Geheimtipps und gern auch hochpreisige Seminarangebote. Dort gibt es dann jede Menge Halbwissen und kostenpflichtige Optimierungsangebote, selbstverständlich „nach neuesten Erkenntnissen“.
Aber jetzt mal ganz entspannt: Die Änderung des Google-Algorithmus hat noch nie zum Untergang der uns bekannten (Internet-) Welt geführt. Wenn Google wirklich mal seinen Algorithmus geändert hat – und das kam ja schon einige Male vor - und einige Seiten dann im Ranking dick abgestürzt sind, gab es bislang auch immer jemanden, der den Kram wieder in Ordnung brachte.
Natürlich legt Google seinen Algorithmus nicht offen, aber die wichtigsten Parameter, worauf es beim Optimieren ankommt, werden kommuniziert. Und es gibt immer jemanden, der das nicht nur liest, sondern auch anwendet. Und das kann die Agentur Ihres Vertrauens sein oder auch Sie selbst, falls Sie über die erforderliche Zeit verfügen, um sich stets informiert zu halten und Ihre Erkenntnisse in die Optimierung Ihrer Webseiten einfließen lassen können.
SEO: Worauf kommt es also an?
- Erstens: Suchmaschinenoptimierung ist reine Fleißarbeit. Sie müssen dranbleiben! Das ist kein Projekt, das nach vier Wochen abgeschlossen ist. Es ist ein immerwährender Prozess, der von Ihnen Ausdauer und Fachwissen (oder eben den kompetenten Partner / die SEO-fachkundige Agentur) erfordert.
- Zweitens: Besetzen Sie Nischen! Suchen Sie diese konsequent und beeindrucken Sie Ihre Besucher mit Kompetenz und Aktualität. Das bezieht sich sowohl auf die Inhalte als auch auf das Design sowie technische Komponenten, die die Usability positiv beeinflussen.
- Drittens: Schauen Sie sich die monatlichen Besucherzahlen Ihrer Webseite ganz genau an. Woher (über welche Kanäle) kommen Ihre Besucher und welche Suchphrasen sind erfolgreich, welche sind es weniger? Wie lange verweilen die Besucher auf Ihrer Seite? An welcher Stelle erfolgt der Abbruch?
Falls Sie Hilfe benötigen: Gern werten wir mit Ihnen die Daten aus und zeigen Ihnen das Optimierungspotenzial Ihrer Webseite auf – wir freuen uns auf Ihre Nachricht.